Neue Ergebnisse aus dem ComBee-Projekt zeigen: Landschaftsvielfalt und Ökolandbau stärken Wildbienenpopulationen
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- 2. Juli
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Aktualisiert: vor 6 Tagen
Wie lassen sich Wildbienen in Agrarlandschaften effektiv fördern? Eine neue Studie der Universität Göttingen bringt spannende Erkenntnisse ans Licht: Erst durch die richtige Kombination an Maßnahmen können diese die beste Wirkung erzielen. Erfahren Sie, warum Ökolandbau und naturnahe Lebensräume gemeinsam mehr bewirken, was das mit früheren ComBee-Ergebnissen zu tun hat und warum Blühstreifen nicht immer die beste Lösung sind.

Eine kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift Journal of Applied Ecology veröffentlichte Studie liefert neue Erkenntnisse zur Förderung von Wildbienen in Agrarlandschaften. Eine Forschungsgruppe der Universität Göttingen und Uni Halle-Wittenberg untersuchte, welchen Einfluss ökologisch bewirtschaftete Ackerflächen und semi-natürliche Lebensräume, wie Blühbrachen, Feldraine oder Hecken, auf die Vielfalt der Wildbienen haben, wenn sie gemeinsam in der Landschaft vorkommen.
Synergistische Effekte fördern Wildbienen – wenn Maßnahmen sinnvoll kombiniert werden
Zentrales Ergebnis: Die Kombination von ökologischem Landbau und dauerhaftem Lebensraum in der Umgebung hat einen deutlich stärkeren positiven Effekt auf die Dichte von Wildbienen (mit Ausnahme von Hummeln) als jede einzelne Maßnahme.
Insbesondere in Landschaften, die sowohl über mehrjährige naturnahe Habitate als auch über ökologisch bewirtschaftete Felder verfügen, wurde eine erhöhte Präsenz und Aktivität von Wildbienen festgestellt. In diesem Fall profitieren Wildbienen insbesondere durch das unterschiedliche Nahrungsangebot und die Nistplätze über einen längeren Zeitraum.
Jedoch eignen sich nicht alle Kombinationen von Agrarumweltmaßnahmen für Wildbienen. Es konnte beispielsweise festgestellt werden, dass einjährige Blühstreifen keinen zusätzlichen Effekt aufweisen, sofern in der Landschaft bereits viele Flächen mit Ökolandbau vorhanden sind.
Bedeutende Ergänzung zu früheren Ergebnissen zu Honigbienen
Die neue Publikation stellt eine wertvolle Ergänzung zu den bereits 2024 publizierten Ergebnissen des ComBee-Projekts dar. In der vorangegangenen Publikation wurde bereits dargelegt, dass die ökologische Landwirtschaft und die Anlage von Blühstreifen die Gesundheit von Honigbienen positiv beeinflussen können. Dies geschieht, indem die Parasitenbelastung der Bienen verringert und das Wachstum der Bienenvölker gefördert wird (Pluta et al. 2024).
Die frühere Analyse hatte konkrete Vorteile für die Gesundheit von Honigbienen nachgewiesen, während die neuen Untersuchungsergebnisse den Effekt diverser Maßnahmen in Bezug auf Wildbienenpopulationen erweitern. Die Forschergruppe des ComBee-Projekts schlägt daher vor, dass die Kombination von Agrarumweltmaßnahmen, von denen Bestäuberinsekten profitieren sollen, auf Landschaftsebene gut durchdacht und geplant werden muss. Auch wenn einzelne Maßnahmen eine Wirkung haben können, so lässt sich durch eine geeignete Kombination das Potenzial von verschiedenen Maßnahmen erheblich steigern.
Zur Originalpublikation: Czechofsky, Kathrin; Catrin Westphal; Robert J. Paxton und Annika L. Hass.(2025). „Landscape-Level Synergistic and Antagonistic Effects among Conservation Measures Drive Wild Bee Densities and Species Richness“. Journal of Applied Ecology
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